Zweischichttechnik nach Frontzahntrauma

Für die Restauration traumatisierter oder ästhetisch unzulänglicher Frontzähne stehen zahlreiche verschiedene Techniken zur Verfügung. Bei den meisten ist eine Mehrschichttechnik erforderlich, die für den Allgemeinzahnarzt vielfach äußerst kompliziert ist.

Jetzt gibt es ein einfacheres Verfahren mit einem Material, das wie bei diesem jungen Patienten lediglich eine Zweischichttechnik (Dentin und Schmelz) erfordert.

Der 9-jährige Patient Y. kam nach einem Trauma im Frontzahnbereich in unsere Praxis.

Es wurde festgestellt, dass es sich um einen einfachen Unfall handelte (der Junge war beim Spielen mit Freunden gestürzt). Bei der anschließenden Untersuchung wurden eine Fraktur (Ellis-Klasse III mit Pulpaexposition) von Zahn 1.1, eine physiologische Mobilität des Zahnes und anderer Zähne, eine leichte Schwellung der Oberlippe, leichte Schmerzen und eine schlechte Plaquebehandlung festgestellt.

Der Patient hatte das abgebrochene Fragment mitgebracht, das umgehend in physiologische Kochsalzlösung eingelegt wurde.

Da die Pulpaexposition gering war und nicht blutete, wurde entschieden, das Fragment wieder zu fixieren und den fehlenden Teil direkt zu rekonstruieren.

Nach der Lokalanästhesie mit Articain wurde das Operationsgebiet präpariert. Die Platzierung des Kofferdams war aufgrund des Mischgebisses recht schwierig.

Die Oberfläche wurde mit einer Zahnbürste vorsichtig gereinigt. Anschließend wurde das Adhäsivsystem EE-BOND & ETCHING GEL HV von Tokuyama Dental (7. Generation mit Schmelzätzung) auf den Zahn und das Fragment aufgetragen. Das Fragment wurde mit einem dünnen Interponat aus fließfähigem Komposit reponiert.

Nach dem Aushärten wurde entlang der Frakturlinie vestibulär und palatinal eine Schräge erstellt, um die Haftung des Fragments zu erhöhen, die Ränder zu glätten und eine direkte Rekonstruktion des fehlenden Teils zu ermöglichen.

Nach erneuter Applikation des Adhäsivsystems erfolgte eine freihändige Schichtung.
Die erste ästhetische Prüfung hatte eine deutliche inzisale Transluzenz und einen deutlichen Halo an der Kante ergeben.

Palatinal wurde als erste Schicht NE (ESTELITE ASTERIA von Tokuyama Dental) appliziert. Anschließend erfolgte der Aufbau mit Body A2. Gemäß den Herstellerangaben wurde Body bis zum mittleren Drittel appliziert, sodass am inzisalen Drittel Platz für eine dünne Schicht Schmelz-NE blieb.

Um die Schmelz-Transluzenz zu erzeugen, wurde zwischen den Body-Schneidezahnhöckerchen TE verwendet. Der Halo wurde mit Body A2 erzeugt.

Nach dem Finieren und Polieren wurde der Patient nach Hause entlassen und in den folgenden Tagen regelmäßig nach einer möglichen Pulpa-Symptomatik befragt.

Auf dem Kontrollbild nach 7 Tagen ist die hervorragende Integration der Restauration zu erkennen. Durch die Integration des verwendeten Komposits und die einfache Schichttechnik konnten wir sofort ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen, sodass keine weitere Behandlung erforderlich war.

Fazit

Die Body-Farbe hat die Übergangslinie zwischen Zahn und Restauration hervorragend abgedeckt. Mit Hilfe von Schmelz-NE und transluzentem TE ist ein absolut natürlicher Inzisalbereich entstanden.

Der Patient war mit dem ästhetischen Ergebnis der Restauration zufrieden. Das letzte Bild zeigt die postoperative Kontrolle nach einer Woche und Rehydrierung der Nachbarzähne.

Autor:

Prof. Dr. Simone Grandini D.D.S, MSc, PhD
Vorsitzender und Professor für Endodontie und Zahnerhaltung, Universität Siena, Italien
Leiter der Abteilung für Endodontie und Restorative Zahnmedizin, Universität Siena, Italien
Dekan der School of Dental Hygienists

https://www.styleitaliano.org/author/simone-grandini/

Autor:

Dr. Giulio Pavolucci
Gastprofessor für restaurative Zahnheilkunde und Endodontie an der Universität Siena, Italien
Anstellung in privater Zahnarztpraxis (Cortona, Italien) mit Schwerpunkt auf restaurativer Zahnheilkunde und Endodontie
Aktives Mitglied der italienischen Gesellschaft für restaurative Zahnheilkunde (SIDOC)

https://www.styleitaliano.org/author/giulio-pavolucci/